Muskatnuss und Muskatblüte

Muskatnuss – Muskatblüte

Geschichtliches

Funde in Sarkophagen und ägyptischen Grabkammern belegen, dass Muskatnuss schon recht lange
bekannt ist und begehrt war.

Doch erst nach der Entdeckung des Seeweges nach Indien begann zu Beginn des 16. Jahrhunderts die eigentliche Geschichte der Muskatnuss.

Anzeige

Die Portugiesen haben den Gewürzhandel danach beinahe ein Jahrhundert beherrscht und ihr Monopol gegen alle Widersacher erbittert verteidigt. Erst nach dieser Zeit schafften es die Niederländer dieses Monopol zu brechen und eroberten den Besitzstand in Südostasien. Sie bauten das Monopol des Handels mit Muskatnuss weiter aus, indem sie den Anbau radikal beschränkten und indem sie bis auf wenige Inseln alle anderen vorhandenen Bestände vernichteten. So wurde ein besonders hoher Preis für Muskatnüsse erreicht.

An diesem profitablen Handel hatten auch andere Nationen Interesse. So waren es die Franzosen, die alle Anstrengungen unternahmen um in den Besitz von lebenden Muskat-Bäumen zu gelangen, um danach selbst Muskatnuss anbauen zu können. Diese gelang ihnen mit einem Überfall im Jahr 1770. Sie raubten Samen und Schösslinge sowohl von Muskat-Bäumen, als auch von Gewürznelkenbäumen und brachen diese nach Réunion und Madagaskar, wo sie ihre Anpflanzung und Vermehrung vorantrieben unter strengster Kontrolle und Bewachung.

Die Engländer vertrieben inzwischen die Niederländer von den Gewürzinseln (Molukken im heutigen Indonesien) und sorgten für eine Verbreitung der Muskatnuss nach Indien und Sumatra. Die Niederländer eroberten zwar ihre Besitzstände zurück, aber ihr über lange Zeit bestandenes Monopol war endgültig gebrochen.

Die Pflanze

Der Muskat-Baum ist ein immergrüner reich verzweigter Baum, der eine 10-16 Meter hoch wächst und

Muskatnuss - Pflanze

Muskatnuss – Pflanze

etwa 100 Jahre alt werden kann. Die dichte, dunkelgrüne Belaubung dieser Bäume entsteht durch ledrige, zugespitzte Blätter, die denen des Lorbeers ähneln. Die Blüten sind blaßgelb und sind zu Trauben von 5-10 Blüten zusammengefasst. Aus ihnen entstehen fleischige Früchte, die Aprikosen gleichen. Sind die Früchte reif, platzen sie auf.

Es handelt sich bei der Frucht aber botanisch nicht um eine Nuss, wie der Name annehmen lässt, sondern vielmehr um ein einsamige Beere. Unter der fleischigen Ummantelung beinhaltet sie einen steinigen Kern, der von einem zerschlissenen, kaminroten Samenmantel , dem Arillus umschlossen ist. Im Inneren dieses Kerns befindet sich die begehrte Muskatnuss als ölhaltger Samen. Neben der Muskatnuss kommt auch der Samenmantel in den Handel unter der Bezeichnung Macis oder Muskatblüte.

Verbreitung und Herkunft

Die ursprüngliche Herkunft des Muskat-Baumes mit mehreren Unterarten lässt sich auf eine kleine Region beschränken. Sie stammen von den oben erwähnten südlichen Molukken und wenigen benachbarten Inseln.

Heute befinden sich die Hauptanbaugebiete in allen tropischen Gegenden nördlich und südlich des Äquators. Bedeutende Muskatbaum-Kulturen sind in Neu-Guinea, Indonesien, Vorder- und Hinterindien, Madagaskar, Mauritius, Réunion, Brasilien und auf den Inseln der Karibik.

Anbau und Erzeugung

Ertragreiche Bäume liefern jährliche Erträge von 1500-2000 Nüssen bei dreimalige Ernte. Die Bäume werden auf den Plantagen auf eine Höhe von 6 m gehalten. sie fangen im 8. Jahr an Früchte zu tragen und ihre lang anhaltende Leistungsfähigkeit ist etwa im 15. Jahr am Größten.

Gepflückt werden die reifen Früchte nach dem Aufplatzen und entfernt zunächst das Fruchtfleisch ohne dabei den Samenmantel vom Kern zu beschädigen. Die so erhaltenen Fruchtkerne werden 4-8 Wochen in der Sonne oder speziellen Trockenhäusern getrocknet. Wenn sich der im Inneren des Kerns der Samen durchs Trocknen gelöst hat (Schütteltest) werden die Kerne aufgeschlagen um an die Muskatnuss zu gelangen. Diese wird nochmals zu Trocknen ausgebreitet.

Das Gewicht der Nüsse liegt zwischen 5 und 10 Gramm. Sie haben eine kugelige oder leicht längliche Form, die 20-35 mm lang und 10-25 mm breit ist. Die hell- bis dunkelbraunen Nüsse sortiert man nach ihrer Größe. Je nach Stückzahl der Nüsse, die auf ein Gewicht von 500 g kommen werden sie klassifiziert, bevor sie meist als Ganzes auf
den Markt kommen.

Anzeige

Einen Trocknungsprozess wie oben beschrieben durchlaufen auch die möglichst unversehrten Samenmäntel. Ihre Farbe verändert sich während des Trocknens von ursprünglich dunkelrot ins gelb- bis orangebraun. Sie werden recht fest. Diese Mäntel haben getrocknet eine Stärke von etwa 1 mm und sind 3-4 cm lang. Ganz oder gemahlen kommen sie als
Macis oder Muskatblüte in den Handel.

Verwendung

Meistens reibt man die fein duftende Muskatnuss frisch. Sie schmeckt feurig-würzig und leicht bitter. Der charakteristische Geschmack lässt sich kaum mit einem anderen Gewürz vergleichen. Sie eignet sich zum Würzen von Suppen, Saucen, Gemüse, Fleischgerichten, Gebäck, Eierspeisen und vielen anderen Gerichten. Auch Wurstgewürzmischungen oder Getränke können Muskatnuss enthalten.
Muskatnuss wird aber auch in der Kosmetikindustrie und Medizin verarbeitet.

Macis (Muskatblüte)

Macis (Muskatblüte)

Wesentlich feiner und aromatischer im Geschmack ist Macis. Sie ist deutlich unbekannter in der heimischen Küche, obwohl die Muskatblüte genauso Verwendung findet. Gemahlen wird sie hingegen in der Genussmittel- und Nahrungsmittelindustrie gern verwendet. Die Farbe ändert sich während des Trocknens von ursprünglich dunkelrot ins gelb- bis orangebraun. Sie werden recht fest. Diese Mäntel haben getrocknet eine Stärke von etwa 1 mm und sind 3-4 cm lang. Ganz oder gemahlen kommen sie als Macis oder Muskatblüte in den Handel.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

13 − 5 =